BVB

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Donnerstag, 27. September 2012

Einsatz von Marco Reus nicht gefährdet
 
[26.09.] Die Verletzung von Marco Reus aus dem Bundesligaspiel am Dienstagabend in Frankfurt stellte sich als Kapseldehnung im linken Sprunggelenk heraus. Dies erklärte BVB-Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun am Mittwochmorgen. Der Einsatz des Nationalspielers im Bundesligaspiel am kommenden Samstag gegen Borussia Mönchengladbach ist nicht gefährdet.
 
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Marco Reus kann am Samstag gegen Gladbach spielen. [Foto; firo]
Zahlen, Daten, Fakten:
Borussia belohnt sich nicht am Main
 
[26.09.] Der BVB betrieb einen großen Aufwand, verpasste es aber, sich gegen den starken Aufsteiger aus Frankfurt mit drei Punkten zu belohnen. Der BVB lief acht Kilometer mehr als Frankfurt (122:114) und zog auch deutlich mehr Sprints an (216:180). Doch er kassierte in Frankfurt schon das vierte und fünfte Gegentor per Kopf und das vierte nach einem gegnerischen Konter - in der gesamten Vorsaison hatte Borussia nur drei Gegentore nach Kontern und vier per Kopf hinnehmen müssen.
 
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Marco Reus im Zweikampf mit Frankfurts Zambrano.
Laufstark: Ganz selten knackt ein Spieler mal die 13-Kilometer-Marke in einem Spiel. Moritz Leitner legte 13,1 km zurück.

Durchhänger: Der BVB, der in der vergangenen Saison auswärts 37 Punkte (Rekord!) holte und dabei elf Spiele gewann (ebenfalls Liga-Rekord), hat in dieser Saison noch kein Auswärtsspiel gewonnen und holte in der Fremde nur zwei von neun möglichen Punkten.

Verspielt: Der BVB vergab erstmals seit dem legendären 4:4 gegen den VfB Stuttgart am 30. März 2012 wieder eine 2:0-Führung in der Bundesliga.

Gegentore: In der kompletten Hinrunde der Vorsaison kassierte der BVB nur zwölf Gegentore, nach fünf Spieltagen waren es in der Vorsaison nur vier - nun schon doppelt so viele.

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Lukasz Piszczek umkurvt Bastian Oczipka und wird dann zum 0:1 treffen...
Glücklos: Ivan Perisic war bis zu seiner Auswechselung der sprintfreudigste Spieler des Spiels (26 Sprints), gab aber nur einen Torschuss ab.

Garant: Wenn Mario Götze in der Bundesliga für den BVB ein Tor erzielte, dann verlor der BVB nie (jetzt elf Siege, zwei Remis).

Nicht zu bremsen: Lukasz Piszczek war der schnellste Spieler auf dem Platz (31,7 km/h); ein Tor und eine Torvorlage rundeten seinen Turbo-Auftritt ab.

Auswärtsspezialist: Piszczek erzielte nun sieben seiner acht Bundesliga-Tor auswärts.

Aufgeholt:
Frankfurt punktete in der Bundesliga erstmals seit Oktober 2008 wieder nach einem 0:2-Rückstand - damals beim 3:2 in Cottbus. (IMPIRE)

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Freistoß von Alex Meier: über die Mauer, aber auch am Tor vorbei... [Fotos: firo]

"Es gab kein Spiel, in dem wir nicht
bis zum Schluss alles gegeben hätten"
 
[26.09.] Heung Min Son. Ivo Ilicevic. Heung Min Son. Stefan Aigner. Takashi Inui. Bamba Anderson. Sechs Namen, sechs Torschützen gegen Borussia Dortmund in den beiden Auswärtsspielen in Hamburg und in Frankfurt. Erstmals seit Februar 2010 gab es in zwei aufeinander folgenden Partien drei Gegentore. Damals waren es sogar zehn in drei Spielen.
 
"Wenn du in diesem engen Spiel mit 2:0 führst, gilt das eiserne Gesetz des Fußballs: du darfst nicht ausgekontert werden. Das ist uns zwei Mal passiert. Dass der Gegner dies auch zwei Mal ausnutzt, ist der Qualität der Frankfurter geschuldet", sagte Jürgen Klopp nach dem 3:3 in Frankfurt, das sich anfühlte wie eine Niederlage.
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Jürgen Klopp tröstet Lukasz Piszczek...

Borussia Dortmunds Trainer sprach die Gegentorflut von sich aus an, und er legte in aller Öffentlichkeit und damit auch in aller Deutlichkeit den Finger in die Wunde: "Wir haben die drittmeisten Gegentore in der Liga. Das ist echt ´ne Sch...statistik. Da werden wir jetzt ran gehen; da haben wir viel zu tun."

Was ihm aufstößt, sind polemische Fragen, wie beispielsweise die, die ein TV-Reporter zwischen Hamburg und Frankfurt von einem Blatt ablas und die "Doppelbelastung" als Ursache für die Niederlage beim HSV in den Raum stellte (Klopp: "Meines Wissens haben wir bislang erst ein Spiel mehr gemacht als die anderen"). Oder die "Analyse" eines Journalisten, der in Frankfurt Arroganz und Überheblichkeit im Borussen-Spiel ausgemacht haben wollte. "Es gab kein Spiel, in dem wir nicht bis zum Schluss alles gegeben hätten", entgegnete Klopp: "In Hamburg sind wir 122 Kilometer gelaufen. Das macht eine überhebliche Mannschaft nicht. Richtig ist, dass wir im Moment viele Fehler machen, aber wir sind bereit, sie zu korrigieren."

Klopp stellt sich vor seine Mannschaft. "Ich lasse es nicht zu, dass man über sie herfällt", sagt Klopp - und stellt eine Gegenthese auf: "Was war sie denn in den beiden letzten Jahren? Die Größte, was Willen und Einsatz angeht?"

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... der ihm zuvor noch in die Arme geflogen war (rechts: Leitner) [Fotos: firo]
Der Trainer geht die - offensichtliche - Problematik pragmatisch an. "Die Jungs haben nicht ihr Gedächtnis verloren", sagt er, "aber wir legen auf die falschen Dinge wert. Uns fehlt oft ein halber Meter." Dies gilt es zu ändern: "Dann werden wir es auch einem sehr gut spielenden Gegner nicht mehr so einfach machen."

Die defensive Stabilität war der Schlüssel zu den Erfolgen der letzten Jahre. In den 35 Auswärtsspielen vor Hamburg und Frankfurt kassierte der BVB nur in drei Partien mehr als ein Gegentor (und nie mehr als zwei), darunter in den beiden für den Ausgang der Meisterschaft unbedeutenden Auswärtsspielen in Bremen (0:2) und Kaiserslautern (5:2) jeweils am 33. Spieltag.

In Hamburg und in Frankfurt hat die Borussia begeisternden Fußball geboten. Dies sollte von der Gegentordebatte nicht völlig verdrängt werden. "Das Offensivpotenzial", meint Klopp süßsauer, "läuft uns aus den Ohren heraus, aber wir müssen die Angriffe besser absichern."
Boris Rupert
Teams & Tore
 
[25.09.] Fußball-Bundesliga, 5. Spieltag
EINTRACHT FRANKFURT - BORUSSIA DORTMUND 3:3 (0:2)
 
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Eintracht Frankfurt: Trapp - Jung, Zambrano, Anderson, Oczipka - Schwegler, Rode - Aigner, Meier, Inui - Hoffer
Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Leitner, Kehl - Blaszczykowski, Reus, Perisic - Lewandowski
Einwechselungen: 59. Matmour für Hoffer, 85. Kittel für Aigner, 90. Lanig für Meier - 46. Götze für Reus, 68. Großkreutz für Perisic, 85. Gündogan für Blaszczykowski
Tore: 0:1 Piszczek (24., Hummels), 0:2 Reus (28., Piszczek), 1:2 Aigner (49., Inui), 2:2 Inui (51., Aigner), 2:3 Götze (53.), 3:3 Anderson (73., Oczipka)
Eckstöße: 5:4 (Halbzeit 1:3), Chancenverhältnis: 7:7 (2:4)
Schiedsrichter: Meyer (Burgdorf), Gelbe Karten: Zambrano, Schwegler - Lewandowski
Zuschauer: 51.500 (ausverkauft), Wetter: regnerisch, 13 Grad

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3:3 - Borussia bringt Führung nicht ins Ziel
 
[25.09.] War das der zarte Auftakt zu einer neuen Serie? Drei Tage nach der 2:3-Niederlage beim HSV und dem Ende einer Serie von zuvor 31 Ligaspielen ohne Niederlage erreichte Borussia Dortmund am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga immerhin ein 3:3 (2:0) bei Eintracht Frankfurt. Doch es waren nach 2:0- und 3:2-Führung eher zwei verlorene Punkte.
 
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Aus Frankfurt berichten
Felix Ulrich und Boris Rupert

51.500 Zuschauer in der ausverkauften Commerzbank-Arena sahen eine packende Partie, in der Borussia zur Pause nach Toren von Piszczek (24.) und Reus (28.) wie der sichere Sieger aussah. Doch Aigner (49.) und Inui (51.) glichen binnen zwei Minuten aus. Der eingewechselte Götze traf in der 53. Minute zur erneuten Führung, doch Anderson köpfte in der 73. Minute zum 3:3-Endstand ein. In der 90. Minute rettete ein Frankfurter auf der Linie...

Ausgangslage:
Erstmals in der Geschichte der Fußball-Bundesliga war ein Aufsteiger mit vier Siegen in die Saison gestartet. Doch mit dem BVB gastierte ein "Angstgegner" der Eintracht am Main: Borussia Dortmund hatte bislang nur in Köln, Schalke und Hamburg (elf Mal) öfter gewonnen als in Frankfurt (zehn Auswärtssiege).

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Wieder dabei: Kuba
Personalien:
Blaszczykowski kehrte in die Startelf zurück, Götze rückte zunächst auf die Bank. Das war die einzige personelle Änderung gegenüber dem Spiel in Hamburg. Der erkrankte Bender war (ebenso wie der verletzte Owomoyela) nicht im Kader, dafür aber wieder Gündogan. Frankfurt musste auf Amedick, Kouemaha, Djakpa und Occéan verzichten. Für letzteren rückte Hoffer ins Team.

Taktik:
Beide Mannschaften begannen in der gewohnten 4-2-3-1-Grundordnung. Der BVB interpretierte das System beim Aufbauspiel deutlich offensiver als sonst. Bei Ballbesitz ließ sich Kehl oft nach hinten fallen, bildete mit Hummels und Subotic eine Dreierkette, während die Außenverteidiger ins Mittelfeld aufrückten und somit Reus und Perisic unterstützten. Die Gastgeber beließen es hingegen meist bei einer Viererkette in der Defensive, waren im Umschaltspiel aber dennoch sehr präsent. Erwin Hoffer, nominell die einzige Spitze, hatte bei Ballbesitz der Eintracht mit den beiden Außen Takashi Inui und Stefan Aigner somit fast immer zwei Mitspieler auf gleicher Höhe.

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Moritz Leitner im Kopfballduell mit Alex Meier.
Spielverlauf und Analyse:
Der BVB hatte in der Anfangsphase zwar mit nach vier Saisonsiegen mutig auftretenden Frankfurtern zu kämpfen, brachte jedoch spätestens nach zehn Minuten Ruhe in die Partie. Vor allem durch faire, aber kompromisslose Zweikampfführung sorgte Schwarzgelb für ein Plus an Ballbesitz, gewann Oberwasser und kam logischerweise zu Tormöglichkeiten.

Die erste vergab Moritz Leitner mit einem Schuss aus 16 Metern, den Trapp im Tor der Eintracht zu Ecke abwehren konnte (8.). Vorausgegangen war ein schöner Sololauf von Piszcek, der seinen Gegenspieler Oczipka nicht zum ersten Mal an diesem Abend narrte. Ein wenig Glück hatte das Team von Jürgen Klopp, als im direkten Gegenzug der Japaner Inui mit einem Rechtschuss von der Strafraumgrenze knapp links am Tor vorbeischoss.

Danach drückte der BVB der Partie jedoch mehr und mehr seinen Stempel auf - und zwar erfolgreich. Pisczek sorgte für das 1:0 (24.), als er nach innen gezogen war, am Sechzehnerrand abzog und sein Schuss von Oczipka und Anderson unhaltbar für Trapp abgefälscht worden war. Die Vorarbeit mit einem langen Pass hatte Hummels geleistet.

Vier Minuten später stand erneut Pisczek im Fokus - diesmal als Vorbereiter. Seine flache Hereingabe verwertete Reus aus 18 Metern direkt zum 2:0 (28.). Frankfurts Keeper Trapp war beim Schuss, der vom linken Pfosten über die Linie ging, chancenlos.

Die Eintracht hatte durch einen Freistoß von Alex Meier (31.) die Chance, auf 1:2 zu verkürzen, wirkte aber dennoch etwas angeschlagen. Kuba (39.) und Lewandowski (45.), der eine Kopfballverlängerung von Perisic verpasste, hätten sogar den dritten Dortmunder Treffer erzielen können.

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Zur Pause sah es gut aus nach den Toren von Piszczek und Reus. [Fotos: firo]
Nach dem Seitenwechsel brachte Jürgen Klopp verletzungsbedingt Mario Götze für Marco Reus und musste dann turbulente zehn Minuten miterleben. Die Phase zwischen der 46. und 56. Minute hatte es in sich. Nach einem Ballverlust von Hummels und Inuis Pass, verlud zunächst Aigner Schmelzer mit einem Haken und erzielte dann den Anschluss - 1:2 (49.). Zwei Minuten später flankte der Torschütze von rechts in die Mitte, und am zweiten Pfosten bedankte sich Inui per Kopf mit dem Ausgleich (51.). Borussia in dieser Phase kalt erwischt, wirkte kurzzeitig völlig von der Rolle, demonstrierte danach aber auch gleich mentale Stärke.

Denn in der 53. Minute schnappte sich Götze den Ball von Frankfurts Anderson und spitzelte das Leder zum 3:2 über die Linie. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem keine 60 Sekunden nach der erneuten Führung Weidenfeller einen Fernschuss von Hoffer über die Latte lenkte, während sein Gegenüber Trapp glänzend per Fuß gegen Götze reagierte (56.).

Danach war erst einmal Durchatmen angesagt - zumindest ein bisschen. Denn beide Mannschaften schenkten sich nichts. Die Gastgeber waren um das 3:3 bemüht, die Borussen um den vierten Treffer. Aktivposten bei der Eintracht war vor allem Inui, der in der Dortmunder Deckung immer für reichlich Wirbel sorgte und in der 66. Minute an Weidenfeller scheiterte.

Die nicht sattelfeste BVB-Abwehr bestrafte in der 73. Minute dann Anderson: Nach einer Ecke und einer Flanke von Oczipka bügelte der Frankfurter seinen Fehler vor dem 2:3 mit dem Tor zum 3:3 aus. Das Ende in einer turbulenten Partie, in der Borussia Dortmund aufgrund des Spielverlaufs zwei Zähler leichtfertig aus der Hand gegeben hat. Denn Subotic´ Fallrückzieher fand in der 90. Minute nicht den Weg ins Netz, weil die Frankfurter auf der Linie klären konnten.

Ausblick:
Am Samstag trifft der BVB im Topspiel des 6. Spieltags auf Borussia Mönchengladbach. Anstoß ist um 18.30 Uhr. Anschließend stehen Auswärtsspiele in Manchester (Mittwoch, 3.10.) und Hannover (Sonntag, 7.10.) auf dem Spielplan.
"Müssen die Angriffe besser absichern"
 
[25.09.] In den beiden Meisterjahren hat Borussia Dortmund auswärts ganz selten mehr als einen und nie mehr als zwei Gegentreffer hinnehmen müssen. Sowohl in Hamburg als auch in Frankfurt gab es für Borussia Dortmund binnen drei Tagen drei Gegentreffer. Eine Thematik, der sich auch Jürgen Klopp auf der Pressekonferenz nach dem 3:3 in Frankfurt annahm.
 
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Jürgen Klopp
"Wenn du in diesem engen Spiel mit 2:0 führst, gilt das eiserne Gesetz des Fußballs: du darfst nicht ausgekontert werden. Das ist uns zwei Mal passiert. Dass der Gegner dies auch zwei Mal ausnutzt, ist der Qualität der Frankfurter geschuldet", sagte Borussias Trainer und merkte mit einem Blick auf die Tabelle an: "Wir haben die drittmeisten Gegentore in der Liga. Das ist echt ´ne Sch...statistik. Da werden wir jetzt ran gehen; wir haben viel zu tun." Und weiter: "Die Jungs haben nicht ihr Gedächtnis verloren. Wir legen auf die falschen Dinge wert. Uns fehlt oft ein halber Meter. Das Offensivpotenzial läuft uns aus den Ohren heraus, aber wir müssen die Angriffe besser absichern. Dann werden wir es auch einem sehr gut spielenden Gegnern nicht mehr so einfach machen."

Insbesondere die ersten beiden Gegentreffer waren dem Cheftrainer aufgestoßen. "Wir haben ein spektakuläres Spiel gesehen, das spektakulärer wurden, als wir das wollten. Das lag daran, dass wir ein paar Dinge falsch gemacht haben, aber die Eintracht hat auch sensationell gut umgeschaltet. Pass- und Laufwege stimmten da perfekt. Beim zweiten Gegentor hatten wir nur die Hoffnung, dass sich die beiden da am Fünfmeterraum noch irgendwie über den Haufen rennen."

Armin Veh sagte: "Für die Zuschauer war es ein geiles Spiel. In der ersten Halbzeit war Dortmund die klar bessere Mannschaft. Die zweite Halbzeit war komplett anders. (br)
"Haben uns überrennen lassen"
 
[25.09.] "Wir waren in der ersten Halbzeit klar überlegen, haben kaum etwas zugelassen und haben das Spiel in der zweiten Halbzeit aus der Hand gegeben", sagte Sebastian Kehl nach dem Spiel in Frankfurt.
 
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Mats Hummels
Sebastian Kehl: "Wir haben uns teilweise überrennen lassen. Es ging hin und her, aber wir hätten gewinnen müssen. Wir waren in der ersten Halbzeit klar überlegen, haben kaum etwas zugelassen und haben das Spiel in der zweiten Halbzeit aus der Hand gegeben. Da haben wir die Frankfurter stark gemacht und deswegen Punkte liegen gelassen."

Mats Hummels: "Wir führen 2:0 in einem nicht einfachen Spiel und machen dann die systematischen Fehler und lassen dem Gegner zu viel Raum. Das haben wir innerhalb der Mannschaft schon angesprochen."

Jürgen Klopp:
"Wir haben unterschiedlichste Phasen gehabt, seitdem ich in Dortmund bin. Dass wir viele Gegentore bekommen, hatten wir noch nicht. Aber auch das werden wir in den Griff bekommen. Vom Umschaltspiel ist es das Beste, was ich je von einer Frankfurter Mannschaft gesehen habe." (cr)

Dienstag, 25. September 2012

HSV - BVB - Pressekonferenz J. Klopp (BVB)


Das Gefühl, etwas gutmachen zu wollen
 
[25.09.] Mit 19 Spielern ist Borussia Dortmund nach Frankfurt gereist, wo heute Abend der 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga auf dem Spielplan steht. In der Commerzbank-Arena trifft der BVB auf die Eintracht, die mit vier Siegen in die neue Saison gestartet ist. "Dass man als Aufsteiger Offensivfußball spielt, ist nicht normal", sagt Jürgen Klopp und fügt anerkennend hinzu: "aber das ist belohnt worden. Wir treffen auf eine selbstbewusste Mannschaft, die guten Fußball spielt."
 
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Jürgen Klopp
Dem Gegner bescheinigt Borussia Dortmunds Trainer "viele gute Transferentscheidungen" und zählt Frankfurt zu "den Vereinen, die aus einem Abstieg das Beste gemacht haben".

Seine Mannschaft hatte zwar am vergangenen Samstag in Hamburg weder in der Defensive (drei Gegentore) noch in der Offensive (26 Torschüsse, aber nur zwei Treffer) "das Beste" gezeigt, doch Klopp hätte es nach zuvor 31 Spielen ohne Niederlage als "nicht angemessen" empfunden, in der Mannschaftskritik "zu überziehen". Er sparte sich Vorwürfe, sondern wies die Spieler auf Details hin.

"Die drei Gegentore", sagt Klopp mit gewissem Abstand, "überlagern fast alles." Doch seine Rückschau findet differenzierter statt: "Es war in vielen Momenten ein außergewöhnlich gutes Spiel in der Offensive." Im Spiel nach hinten haben sich die feinen Mechanismen nicht so ohne weiteres über eine lange Pflichtspielpause retten
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Robert Lewandowski wird in Frankfurt wieder unter enger Bewachung stehen.
lassen; sie müssen sich erst wieder finden. Zurecht weist der Trainer darauf hin, dass "wir die meisten Gegentore immer in der Anfangsphase einer Saison hatten. Stabilität entwickelt sich im Laufe der Zeit." Und weiter: "Natürlich wären mir 100 Prozent vom ersten bis zum letzten Spieltag am liebsten." Aber das sei unrealistisch.

Mit dem "Gefühl, etwas gutmachen zu wollen", tritt Borussia Dortmund also heute in Frankfurt an. Klopp erwartet einen Gegner, der "Wert darauf legen wird, uns keine Räume zu geben". Diese muss seine Elf finden. Jakub Blaszczykowski könnte solche auf der rechten Seite reißen und wird in der Startformation erwartet. Dass Ivan Perisic nach zwei Toren in Hamburg und einer tollen Leistung im zweiten Durchgang auf der linken Seite auf die Bank muss, ist eher unwahrscheinlich. Damit bleibt allerdings nur noch ein Platz für die Supertechniker Mario Götze und Marco Reus in der Startelf.

In die zurückkehren könnte Ilkay Gündogan, der ebenso wie Sven Bender mitgereist ist an den Main. Nach einer leichten Einheit am Vormittag wird Klopp feststellen, "wer sieht fit aus? Und wer gibt uns das Gefühl, alles reißen zu können?"
Boris Rupert
So könnten sie spielen
 
[25.09.] Fußball-Bundesliga, 5. Spieltag
EINTRACHT FRANKFURT - BORUSSIA DORTMUND
Dienstag, 25. September 2012, 20:00 Uhr (Commerzbank-Arena)

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Eintracht Frankfurt: Trapp - Jung, Zambrano, Anderson, Oczipka - Lanig, Rode - Aigner, Meier, Inui - Hoffer
Auf der Bank: Nikolov - Butscher, Celozzi, Demidov, Wille, Kittel, Köhler, Matmour, Schwegler
Fraglich: Schwegler (Kopfverletzung)
Es fehlen: Amedick (erkrankt), Kouemaha (Achillessehnenreizung), Djakpa (Grippevirus), Occéan (Muskelverletzung)

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Gündogan (Leitner), Kehl - Blaszczykowski, Götze (Reus), Perisic - Lewandowski
Auf der Bank: Langerak - Santana, Bender, Leitner, Reus, Großkreutz, Schieber
Fraglich: Gündogan (grippaler Infekt), Bender (Erkältung)
Es fehlt: Owomoyela (muskuläre Probleme)

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf), Assistenten: Frank Willenborg, Christoph Bornhorst, Vierter Offizieller: Guido Kleve

Zuschauer: bis auf 200 Karten für den Gästeblock ist die Commerzbank-Arena (51.500 Zuschauer) ausverkauft

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BVB reist nach Frankfurt:
Gündogan und Bender sind fraglich
 
[24.09.] Zwei Tage nach der Auswärtsniederlage beim Hamburger SV macht sich die Mannschaft von Borussia Dortmund am Montagnachmittag auf den Weg nach Frankfurt, wo am Dienstag (Anstoß 20 Uhr) das Gastspiel beim Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga, Eintracht Frankfurt, ansteht. Jürgen Klopp wird eventuell mehr als 18 Spieler mitnehmen, denn einige Akteure sind angeschlagen: "Wir werden den Bus voll machen und dann in Frankfurt entscheiden."
 
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Sven Bender
Wegen einer leichten Erkältung hat Sven Bender nur individuell trainiert. "Wobei er das, was wir heute gemacht haben, auch locker mit 39 Grad Fieber noch hätte machen können", sagte Klopp in Anspielung auf die geringe Trainingsintensität am Tag vor dem Spiel in Frankfurt und zwei Tage nach der Partie in Hamburg: Regeneration stand im Vordergrund, zumal die Partie an der Alster die zweite innerhalb von fünf Tagen war, in der seine Spieler abermals ein Laufpensum von deutlich über 120 Kilometer abspulten.

Ebenso wie hinter Benders Einsatz steht auch hinter Ilkay Gündogan (grippaler Infekt) ein Fragezeichen. Darüber hinaus gab es bei dem einen oder anderen Akteur, die von Klopp namentlich nicht benannt wurden, "kleinere Blessuren. Aber das ist normal in englischen Wochen". Der Coach kündigte Wechsel in der Startelf an. (br)
Meyer pfeift den BVB in Frankfurt
 
[24.09.] Florian Meyer aus Burgdorf bei Hannover leitet Dienstag das Bundesligaspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund. An den Seitenlinien assistieren Frank Willenborg und Christoph Bornhorst. Vierter Offizieller der Partie ist Guido Kleve. Meyer pfiff den BVB in dieser Saison beim Pokalspiel gegen den FC Oberneuland.
 
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Florian Meyer
Der 43-Jährige wohnt in Burgdorf in der Nähe von Hannover, sein Verein ist der RSV Braunschweig. Meyer ist ledig, nennt Joggen, Lesen und Angeln als Hobbys. Seit 1996 zählt er zum Kreis der DFB-Schiedsrichter, am 16. Oktober 1998 stieg er in die Bundesliga auf, in der er bislang 227 Partien leitete. Seit dem Jahr 2002 ist er auch FIFA-Referee (24 A-Länderspiele, 48 Europapokal-Einsätze).

Borussia Dortmunds Bilanz unter Florian Meyer ist in der Bundesliga bei 15 Siegen, neun Unentschieden und sieben Niederlagen positiv. In der letzten Spielzeit pfiff er den BVB bei den 2:0-Siegen in Bremen, gegen Schalke, in Nürnberg und gegen Gladbach, außerdem im Pokal-Halbfinale in Fürth. (br)
Stimmen zum Spiel: "Wir müssen
uns an die eigene Nase packen"
 
[22.09.] Nach der Niederlage in Hamburg herrschte Enttäuschung und Selbstkritik unter den Spielern und Offiziellen des BVB vor. "Wir haben zu Beginn des Spiels zu pomadig agiert", sagte Sportdirektor Michael Zorc direkt nach Spielschluss in den Katakomben der Imtech-Arena, um anschließend zu dem Schluss zu kommen, dass man sich die Niederlage "selbst zuzuschreiben" habe. Marcel Schmelzer sah dies ähnlich, meinte aber: "Wenn wir nur zwei unserer Großchancen nutzen, können wir das Spiel auch wieder drehen."
 
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Enttäuscht: Mats Hummels
Sebastian Kehl: "Wir haben heute Fehler gemacht, die eiskalt bestraft worden sind. Hamburg hat natürlich auch aufopferungsvoll gekämpft. Am Ende hatten wir unendlich viele Tormöglichkeiten. Wir hätten das Spiel locker noch drehen können, aber so läuft ein Tag dann manchmal. Dass wir heute mal wieder verloren haben, ist natürlich ein ganz schlechtes Gefühl. Insgesamt gesehen haben wir das Spiel ganz alleine entschieden, in beide Richtungen."

Mats Hummels: "Die Art und Weise der Niederlage ist das, was heute schmerzt. Wenn man mal schlecht spielt, oder die klar unterlegene Mannschaft ist, darf man auch verlieren. Aber wenn man so spielt wie wir heute, so viele Chancen nicht nutzt und Fehler in der Defensive macht, dann kommt so eine Niederlage dabei herum. Das darf nicht passieren. Da nehme ich mich mit meinem Fehlpass vor dem dritten Tor nicht heraus."

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Reus gegen Mancienne [firo]
Michael Zorc: "Die Niederlage heute tut sehr weh. Wir haben zum ersten Mal seit einem Jahr wieder in der Liga verloren. Wir haben zu Beginn des Spiels zu pomadig agiert, um dann anschließend viel Aufwand zu betreiben und uns viele Torchancen zu erspielen, die wir aber nicht nutzen. Deshalb haben wir uns die Niederlage selbst zuzuschreiben."

Marcel Schmelzer: "Die Niederlage heute ist sehr ärgerlich. Gerade wenn man sieht, wie viele Chancen wir hatten. Im Nachhinein wissen wir, dass wir das Spiel hätten gewinnen müssen. Wir haben die ersten zwanzig Minuten total verschlafen. Danach sind wir besser ins Spiel gekommen, schaffen den Ausgleich und geraten direkt wieder in Rückstand. Wenn wir nur zwei unserer Großchancen nutzen, können wir das Spiel auch wieder drehen. Wir müssen uns heute an die eigene Nase packen."
Aufgezeichnet von Dennis-Julian Gottschlich

Donnerstag, 20. September 2012

BVB - Ajax Amsterdam: Stimmen zum Spiel mit Weidenfeller, Kehl und Hummels


Borussia Dortmund - Ajax Amsterdam, UEFA Champions League, 1. Spieltag, Saison 2012/2013


Pressekonferenz vor dem Spiel vs. Ajax Amsterdam



Stimmen zum Spiel:
"Das gibt uns eine sehr gute Ausgangsposition"
 
[19.09.] Kapitän Sebastian Kehl sprach nach der Begegnung gegen Ajax Amsterdam von einem "sehr intensiven Spiel, in dem es hoch und runter ging", und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke war nach dem Führungstor durch Lewandowski nicht nur ein Stein vom Herzen gefallen, sondern gleich "ein ganzes Gebirge". Alles in allem waren alle Spieler sehr zufrieden mit dem ersten Champions-League-Sieg.
 
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Sebastian Kehl
Sebastian Kehl: "Es war ein sehr intensives Spiel, in dem es hoch und runter ging. Natürlich mehr auf das Tor von Ajax, die aber eine fußballerisch sehr starke Mannschaft haben. Das wussten wir auch im Vorfeld. Wir waren vor allem in der zweiten Halbzeit deutlich besser aufgestellt, haben uns dort viele Möglichkeiten erspielt. Dann sind wir zum Glück in der 87. Minute belohnt worden."

Hans-Joachim Watzke: "Mir ist nach dem Führungstor ein ganzes Gebirge vom Herzen gefallen. Wir waren in der zweiten Halbzeit zwingender als Ajax, das Tor lag in der Luft. Ich bin sehr froh, dass wir das Tor dann doch noch gemacht haben, und dass wir zu Hause zu Null gespielt haben. Das gibt uns jetzt eine sehr gute Ausgangsposition."

Julian Schieber: "Das Tor war unheimlich wichtig und eine echte Erleichterung für uns alle. Wir waren der verdiente Sieger, aber Ajax war kein schlechter Gegner. Ganz im Gegenteil: Sie waren immer brandgefährlich, da mussten wir ständig aufpassen, obwohl wir eigentlich mehr vom Spiel hatten. Im Endeffekt geht der Sieg aber schon in Ordnung."

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Roman Weidenfeller [Fotos: firo]
Roman Weidenfeller: "Ich glaube, es war sehr wichtig, dass wir den Platz mit einem positiven Gefühl verlassen. Wir sind zu Recht mit dem Sieg belohnt worden, und es war ein tolles Spiel für die Zuschauer. Ich bin das ein oder andere Mal auch gezwungen gewesen einzugreifen, aber das ist kein Thema. Wir haben offensiv toll in die Spitze gespielt, da kann es dann auch mal vorkommen, dass man einen Fehlpass spielt. Dann sind die Abwehrreihen und der Torwart gefragt, und das haben wir sehr gut gemeistert."

Robert Lewandowski: "Wir sind der verdiente Gewinner, von daher sind wir natürlich zufrieden. In der ersten Halbzeit hatten wir ein bisschen Probleme mit der Defensive von Ajax. Aber am wichtigsten sind die drei Punkte, daher ist das egal. Natürlich freue ich mich über mein Tor."
Aufgezeichnet von Dennis-Julian Gottschlich
Hummels: "Es ist schön, in so einem Spiel belohnt zu werden"
 
[19.09.] "Sagen wir mal bescheiden", beschrieb Mats Hummels nach dem Sieg gegen Ajax Amsterdam die Art und Weise, wie er gut eine Stunde zuvor den Foulelfmeter geschossen hatte. "Es hätte mich hart getroffen, wenn ich für zwei verschenkte Punkte verantwortlich gewesen wäre", sagte er erleichtert, denn der Sieg sei hoch verdient gewesen. In Richtung der Fans sagte er wertschätzend: "Danke, das war großartig". Sie hatten nach dem Spiel seinen Namen skandiert.
 
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Elfer verschossen: Ein Moment der Fassungslosigkeit für Hummels...
Mats, war das späte Tor heute der Beweis dafür, dass es noch Gerechtigkeit im Fußball gibt?
Das war einfach enorm wichtig für uns. Wir haben es uns erkämpft, und "Lewi" hat das herausragend gemacht. Ich glaube, dass der Sieg hoch verdient ist. Es ist schön, in so einem Spiel dann auch mal belohnt zu werden. Vor allem, weil dem in der Europa League und in der Champions League in den letzten Jahren oft nicht so war.

Wie erleichtert warst Du nach Deinem verschossenen Elfmeter selbst über den Siegtreffer?
Es hätte mich schon hart getroffen, wenn ich heute für zwei verschenkte Punkte verantwortlich gewesen wäre. Wir waren so klar überlegen, dann kommt die Riesenchance, den Elfmeter zu versenken, und ich vergebe sie so - sagen wir mal - bescheiden. Deswegen war es natürlich ganz wichtig, dass "Lewi" uns noch die drei Punkte gesichert hat.

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...und der Moment der Erleichterung: Lewandowski bejubelt sein Tor.
Wie wichtig sind diese drei Punkte im Hinblick auf die nächsten Spiele in der Champions League?
Die sind immer wichtig, egal, gegen wen es geht. Wir wollen jedes Spiel, wenn es irgendwie geht, für uns entscheiden. Uns ist klar, dass das höchstwahrscheinlich nicht sechs Mal klappen wird. Deswegen ist es ganz wichtig, uns selbst heute schon mal dafür belohnt zu haben, dass wir die bessere Mannschaft waren und besser Fußball gespielt haben.

Die Stimmung in der Champions League hier im Stadion ist schon etwas Besonderes, oder?

Die Stimmung war phänomenal! Das ist in anderen Stadien nur noch schwer zu überbieten. Für mich war es vor allem nach dem Schlusspfiff super, dass die Fans dann auch noch meinen Namen gerufen haben. Damit haben sie gezeigt, dass es durchaus passieren kann Elfmeter zu verschießen, und dass sie es trotzdem wertschätzen, wenn man auf dem Platz seine Leistung bringt. Das war großartig. Ich danke den Fans dafür.
Interview: Danny Fritz für BVBtotal!
Aufgezeichnet von Dennis-Julian Gottschlich


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Nach dem Spiel wird Hummels von den Fans mit Sprechchören gefeiert. [Fotos: firo]
Nach einem Auftaktsieg in der Champions League
ging es immer bis ins Halbfinale für den BVB...
 
[18.09.] Um 22.34 Uhr erbebte der Signal Iduna Park in seinen Grundfesten. Als Schiedsrichter Paolo Tagliavento ein äußerst intensives Match zwischen Borussia Dortmund und Ajax Amsterdam beendete, waren die ersten drei Punkte in der diesjährigen Champions-League-Saison, der erste Heimsieg überhaupt im Europapokal gegen ein Team aus den Niederlanden sowie eine Siegprämie in Höhe von einer Million Euro "im Sack". Und Mats Hummels fielen Zentnerlasten von den Schultern.
 
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Mats Hummels kann es nicht fassen: Der Elfmeter landete in den Armen des Torwarts.
Mit seinem Elfmeterfehlschuss in der 58. Minute hätte der Innenverteidiger beinahe für einen Fehlstart des Deutschen Meisters in der Königsklasse gesorgt. Naja, mitgesorgt, denn nicht nur Hummels hatte vom Elfmeterpunkt vergeigt, auch Robert Lewandowski hatte aus fast identischer Position - wenn auch während des laufenden Spiels - Nerven gezeigt, als er die Kunstlederkugel sieben Minuten zuvor nicht in den, sondern am Amsterdamer Kasten vorbei geschossen hatte. "Deshalb war das Tor umso wichtiger für mich. Ich habe eine ganz wichtige Chance ausgelassen. Tor ist Tor", sagte der Pole, der in der 87. Minute alle Wucht in jene Aktion legte, die letztlich die Entscheidung brachte.

Damit schob er Hummels´ Fehlschuss aus den Schlagzeilen. "Das kommt dabei heraus, wenn man sich im letzten Moment umentscheidet", sagte der Innenverteidiger offen und ehrlich. "Halb hoch in die Mitte" habe er schießen wollen, stattdessen aber schob er flach in die rechte Ecke.

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Die Matchwinner Weidenfeller (l.) und Lewandowski (r.) rahmen Klopp und Reus ein.
"Das war ein unglaubliches und sehr intensives Spiel", kommentierte Jürgen Klopp das Geschehen: "Ich finde, wir haben über 90 Minuten gut verteidigt und immer wieder Chancen kreiert. Es waren trotzdem ein paar Dinge dabei, die man viel besser machen kann." Nach de Jongs Megachance kurz nach Beginn der zweiten Hälfte verzeichnete Borussia bis zum Schlusspfiff 14:0 Torschüsse!

Erst zum dritten Mal (bei seiner achten Teilnahme) startete der BVB mit einem Sieg in die Königsklasse. Dass es danach immer mindestens bis ins Halbfinale ging, interessiert heute (noch) niemanden. Doch dieser Auftritt weckt Zuversicht, in dieser "Hammergruppe" tatsächlich um Platz zwei mitspielen zu können. "Der Fortschritt der Mannschaft hält schon eine Weile an", stellte Klopp nach der Partie fest, "wir entwickeln uns immer weiter, wir ziehen unser Ding immer durch, zwar nicht immer gleich, aber für diesen Gegner war das heute der Plan."

Zwei Wochen hat er Zeit, sich einen Plan für den nächsten Gegner zurechtzulegen: Manchester City verlor nach zweimaliger Führung (Dzeko, Kolarov) mit 2:3 bei Real Madrid.
Boris Rupert

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Der Elfmeter aus der Perspektive der Südtribüne. [Fotos: firo]
Lewandowski macht´s in der 87. Minute:
Der 19. Torschuss landete dann doch im Netz
 
[18.09.] Borussia Dortmund ist mit einem Sieg in die UEFA Champions League gestartet. Im Auftaktspiel der Gruppe D gewann der Deutsche Meister gegen den Titelträger aus den Niederlanden, Ajax Amsterdam, mit 1:0 (0:0) und hat sich damit eine gute Ausgangssituation vor den Duellen mit den Favoriten in dieser Gruppe, Real Madrid und Manchester City, in dieser Gruppe verschafft. Das "goldene Tor" fiel erst in der 87. Minute.
 
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Es berichtet Boris Rupert

65.829 Besucher im ausverkauften "BVB Stadion Dortmund", wie der Signal Iduna Park in der Königsklasse offiziell heißt, sorgten für eine Gänsehaut-Atmosphäre. Und sie mussten leiden: Nach drei Riesenchancen für Ajax, die alle von Weidenfeller vereitelt wurden, vergaben die Schwarzgelben im zweiten Durchgang viele Chancen, Hummels verschoss einen Foulelfmeter. Erst in der 87. Minute gelang dem bis dahin glücklosen Lewandowski der Siegtreffer.

Ausgangslage:
Geballte Heimstärke traf auf beeindruckende Auswärtsstärke: In den zurückliegenden zwölf Monaten hatte der BVB von wettbewerbsübergreifend 19 Heimspielen 16 gewonnen und nur eins verloren (Marseille, 2:3). Ajax war auswärts seit dem 29. Januar 2012 (2:4 in Rotterdam) ungeschlagen, errang acht Siege (unter anderem bei Manchester United, 2:1) und zuletzt ein Unentschieden (in Heerenveen). Für Dortmund war es das 180. Europapokalspiel, für Amsterdam der 316. Auftritt in Europa.


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Erstmals gemeinsam: Reus und Götze. [Fotos: dpa]
Personalien:
Beide Teams konnten in Bestbesetzung antreten. Götze und Reus liefen erstmals gemeinsam auf und bildeten mit Blaszczykowski die offensive Dreierreihe im Mittelfeld. Großkreutz musste für Reus auf die Bank.

Taktik:
Im 4-2-3-1 der Borussia tauschte das Trio Blaszczykowski, Götze, Reus wiederholt die Positionen, Lewandowski bot sich als zusätzliche Anspielstation an, agierte mitunter tiefer als Reus. Ajax zog bei Ballbesitz das Spiel in die Breite, agierte dann in einer klaren 4-3-3-Grundordnung, verstand es zugleich, gegen den Ball sehr kompakt zu stehen, häufig mit einer Fünferlinie vor dem eigenen Tor und vier weiteren Akteuren davor.

Spielverlauf & Analyse:
Der italienische Unparteiische Paolo Tagliavento hatte die Begegnung noch gar nicht angepfiffen, da hatte sich der Signal Iduna Park bereits in das größte Stehplatzstadion Europas verwandelt. "Deutscher Meister, steht auf!", forderte die Südtribüne, und alle standen auf, standen wie ein Mann hinter ihrer Mannschaft - und sie hatten bereits nach 60 Sekunden zum ersten Mal den Torschrei auf den Lippen, als zwei Borussen durchgebrochen waren. Aber Lewandowski brachte Götzes Ball nicht zu Reus

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Babel beschäftigte Schmelzer und Hummels mehr, als ihnen lieb sein durfte.
Auf dem Rasen ging es - Gott sei Dank - deutlich turbulenter zu als in der Stadt und im Stadionumfeld, wo das Sicherheitskonzept der Polizei offenbar fast vollständig aufgegangen war und abgesehen von einigen Vorfällen durch Ajax-Fans im Bereich der Reinoldikirche und einer demolierten U-Bahn wohl nichts Gravierendes passiert ist. Borussia machte von Beginn an Druck und schnürte Hollands Rekordmeister in den ersten 20 Minuten in der eigenen Hälfte ein, ohne allerdings zum Abschluss zu kommen. Die erste dicke Möglichkeit bot sich erst dem von Reus in Szene gesetzten Schmelzer, als schon eine halbe Stunde gespielt war. Schmelzer kam elf Meter halblinker Position vor dem Tor zum Abschluss, aber nicht an Torwart Vermeer vorbei.

Diese Überlegenheit schützte nicht davor, dass Ajax die erste Großchance bekam: Gündogan patzte im Aufbau, Babel bediente Eriksen, der frei vor Weidenfeller auftauchte. Doch Deutschlands konstantester Keeper wehrte zur Ecke ab (12.) und musste in der 35. Minute Kopf und Kragen riskieren, als de Jong allein auf sein Tor zulief. Weidenfeller klärte 20 Meter vor seinem Tor mit dem Fuß, blieb dann aber als "Verteidiger" draußen. Babel sah plötzlich das leere Gehäuse vor sich, doch Piszczek und Subotic retteten in höchster Not zur Ecke.

Ajax hatte sich in dieser Phase aus der anfänglichen Umklammerung gelöst, verbuchte gegen Ende des ersten Durchgang sogar ein Plus von 56% der Ballkontakte; auch deshalb, weil das Spielgerät immer wieder über längere Passagen sehr sicher durch die eigenen Reihen lief, während die Borussen insgesamt einen Tick zu überhastet agierten und den gut gemeinten Aktionen ein Stück weit die Präzision abhanden kam.

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Piszczek springt höher als Boerrigter.
Der zweite Durchgang hatte es in sich. Zunächst brannte es lichterloh im Dortmunder Strafraum: Babel kam aus 14 Metern zum Schuss, doch ein Abwehrbein rettete zur Ecke, die die nächste Großchance brachte für Ajax. De Jong hatte am Elfmeterpunkt freie Bahn, doch Weidenfeller kam blitzschnell raus, verkürzte den Winkel - und parierte sensationell (48.).

Dann kam Borussia. Und wie! Lewandowski ließ im Strafraum van Rhijn und Alderweireld aussteigen, hatte dann freie Schussbahn, aber er verzog (49.). Götze schickte Reus, der von halbrechts in den Strafraum eindrang, jedoch an Vermeers Fuß scheiterte (53.). Der Ajax-Keeper war auch vier Minuten später bei Gündogans Volleykracher zur Stelle. Und weiter ging´s. Götze dribbelte sich in den Sechzehner, van Rhijn ließ das Bein stehen, und Schiri Tagliavento zeigte sofort auf den Punkt. Hummels, der im Dezember gegen Marseille sicher und im Pokalfinale gegen Bayern glücklich verwandelt hatte, schob den Ball flach in die rechte Ecke. Vermeer war zur Stelle und parierte (58.).

Dieser Fehlschuss zog den Schwarzgelben ein wenig den Zahn. Ajax konnte wieder durchatmen. Bei 15:8 Torschüssen wäre Borussias Führung zu Beginn der Schlussviertelstunde mehr als verdient gewesen. Klopp brachte Perisic für Blaszczykowski. Und Schmelzer, von Reus geschickt, kam von links in eine gute Position, aber er zögerte zu lange (76.).

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van der Rhijn und Vermeer können es nicht fassen: Lewandowski hat in der 87. Minute zum 1:0-Sieg getroffen.




















Powerplay in der Schlussphase. Borussia drückte. Auch Klopp setzte ein Zeichen, besser: er wollte ein Zeichen setzen und mit Schieber einen zweiten Stürmer und mit Leitner eine weitere frische Offensivkraft bringen. Das Duo stand an der Seitenlinie zur Einwechselung bereit, als Gündogan den öffnenden Pass auf Piszczek schlug, der weiterleitete ins Zentrum, wo der bis dato glücklose Lewandowski sich aus der Umklammerung löste und mit Brachialgewalt zum 1:0 einschoss (87). Das war´s. Borussia spielte die drei Minuten Nachspielzeit souverän runter.

Ausblick:
Am 2. Spieltag der UEFA Champions League tritt Borussia Dortmund am 3. Oktober bei Manchester City an. Zuvor folgen drei Partien in der Fußball-Bundesliga: beim Hamburger SV (Samstag, 15.30 Uhr), bei Eintracht Frankfurt (Dienstag, 20 Uhr) und gegen Borussia Mönchengladbach (Samstag, 29.9., 18.30 Uhr).

Donnerstag, 13. September 2012

Tageskasse öffnet für Gäste-Fans
 
[13.09.] Bayer Leverkusen hat heute knapp 1.000 Eintrittskarten der angeforderten 4.300 Tickets für das Bundesligaspiel am Samstag (15.30 Uhr) beim BVB nach Dortmund zurückgeschickt. Die Plätze befinden sich auf der Nordtribüne und werden am Spieltag an Gästefans verkauft. Die Gäste-Tageskasse öffnet am Samstag um 11 Uhr.
 
Ein Betreten dieser Blöcke in BVB-Fankleidung ist strikt untersagt.

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Das Heft zum Spiel! "Echt" gibt es am Samstag nicht nur im Stadion
 
[12.09.] Zum Heimspiel gegen Bayer Leverkusen erscheint die 44. Ausgabe des BVB-Stadionmagazins "Echt". Auf 100 Seiten erfahren die Leser alles über ihren Lieblingsklub und gehen nicht nur top informiert in den 3. Spieltag der Fußball-Bundesliga, sondern auch ins Champions-League-Spiel am kommenden Dienstag gegen Ajax Amsterdam.
 
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Champions-League-Ausblick: sechs Seiten zum Auftakt.






















Und natürlich kommen auch unsere Spieler zu Wort. Von Oliver Kirch, Ivan Perisic, Patrick Owomoyela und auch von Erik Durm aus der U23 erfahren die
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Echt-Leser die eine oder andere unbekannte Seite.

Wie gewohnt ausführlich ist der Blick in die Historie des BVB, umfangreich sind die Informationen rund um Spiel und Gegner sowie der Blick auf die zweite Mannschaft und die Junioren, um nur einige der insgesamt 50 Themen zu nennen. Auch die Fans kommen ausführlich zu Wort.

"Echt" ist am Samstag bei zahlreichen Dortmunder Zeitschriftenhändlern sowie Tankstellen, in allen BVB-Fanshops und am Sonntag natürlich im SIGNAL IDUNA PARK bei den mobilen Verkäufern zum Preis von zwei Euro erhältlich. (br)

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Einsatz von Marco Reus nicht gefährdet
 
[12.09.] Borussia Dortmunds Offensivakteur Marco Reus hat sich im WM-Qualifikationsspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft in Österreich am Dienstagabend eine Prellung des Mittelfußes zugezogen. Dies ergab eine Untersuchung durch BVB-Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun am Mittwochmittag in Dortmund.
 
Reus´ Einsatz im Bundesligaspiel gegen Bayer 04 Leverkusen am kommenden Samstag im SIGNAL IDUNA PARK ist nicht gefährdet.

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Marco Reus verletzte sich gestern im Länderspiel gegen Österreich. [Foto: dpa]

Dienstag, 4. September 2012

Kehl: "Wir hatten alle Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen"
 
[2.09.] Borussias Kapitän Sebastian Kehl zeigte sich im Interview mit Borussia Online nach dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg am Samstag nicht zufrieden mit dem Ergebnis. "Wir waren am Ende nicht zielstrebig genug", sagte er, deshalb könne die Mannschaft mit dem einen Punkt "nicht wirklich gut leben". Insgesamt gesehen sei seine Mannschaft "deutlich überlegen" gewesen, am Ende habe man es trotzdem "leider nicht geschafft".
 
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Applaus für die Fans: Sebastian Kehl.
Sebastian, bist Du zufrieden mit dem Unentschieden gegen Nürnberg?
"Nein, ich bin nicht zufrieden, da war absolut mehr drin. Wir haben den Gegner total bestimmt, waren am Ende aber nicht zielstrebig genug, um ein zweites Tor zu erzielen. Die Nürnberger haben sehr kompakt, sehr defensiv gestanden. Deswegen glaube ich, können wir mit dem Punkt nicht wirklich gut leben."

Woran liegt es, dass die von Dir angesprochene Zielstrebigkeit gefehlt hat?
"Nürnberg stand sehr, sehr tief. Dadurch wird es natürlich wahnsinnig schwer, vernünftig abzuschließen. Wir haben in den entscheidenden Momenten einfach nicht die richtigen Dinge getan und es verpasst, das zweite Tor zu erzielen. Dann wäre es nochmal ein ganz anderes Spiel geworden, denn dann hätten die Nürnberger nochmal selbst kommen müssen. Ansonsten haben sie, glaube ich, gar nicht am Spiel teilgenommen. Eigentlich haben sie nur mit langen Bällen und Standardsituationen versucht, vor unser Tor zu kommen. Deshalb war das für uns ganz schwer."

Wie wollt ihr das in Zukunft ändern? Nürnberg wird nicht der letzte Gegner sein, der sehr defensiv gegen Euch spielt...
"Das mag sein. Wir werden uns definitiv darauf einstellen müssen. Insgesamt gesehen haben wir das ja auch in der Vergangenheit eigentlich immer recht gut gemacht. Dieses Mal hat es leider nicht so ganz gut geklappt. Das ist ärgerlich, wir
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Sebastian Kehl und Roman Weidenfeller waren nicht zufrieden. [Fotos: firo]
waren alle auch ein bisschen wütend. Aber es hilft ja nichts."

Das Gegentor hat die ganze Sache dann nochmal erschwert und wäre auch vermeidbar gewesen, oder?
"Dass Nürnberg bei Standardsituationen wahnsinnig gefährlich ist, wussten wir. In der Situation, die zum Gegentor geführt hat, war Pekhart natürlich auch wahnsinnig weit oben in der Luft. Dann ist so ein Tor auch manchmal nicht zu verteidigen. Wir haben dann ja kurze Zeit später direkt den Ausgleich gemacht, in einer günstigen Phase. Danach war das Spiel dann ja wieder komplett offen, daher hatten wir alle Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen und waren deutlich überlegen haben es am Ende aber leider nicht geschafft."
Interview: Dennis-Julian Gottschlich
"Haben in den entscheidenden Momenten
leider nicht die richtigen Dinge getan..."
 
[1.09.] Nach dem Remis gegen den 1. FC Nürnberg waren die Spieler des BVB unzufrieden mit der erbrachten Leistung. Besonders der sehr tief stehende Gegner bereitete dem BVB Probleme, so die einhellige Meinung. "Es war ein sehr schwieriges Spiel gegen eine extrem defensive Nürnberger Mannschaft, die klasse verteidigt hat", meinte Julian Schieber. "Ich denke, heute war deutlich mehr drin", resümierte Kapitän Sebastian Kehl.
 
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Neven Subotic
Neven Subotic: "Es war heute einfach schwer, durch diese Nürnberger Defensive durchzubrechen, die extrem laufbereit war und uns das Leben wirklich schwer gemacht hat. Nürnberg hat fast auf dem ganzen Platz Mann auf Mann verteidigt, dann ist es natürlich sehr schwer, dort hindurch zu spielen. Egal, wo irgendein Spieler von uns war, Nürnberg war immer direkt dran. Das ließ uns wenig Raum, um zu spielen. Wir haben einfach nicht den richtigen Schlüssel gefunden, um richtig gefährlich zu werden."

Julian Schieber:
"Wir wollten natürlich gewinnen, von daher sind wir natürlich ein bisschen unzufrieden mit dem Ergebnis. Es war ein sehr schwieriges Spiel gegen eine extrem defensive Nürnberger Mannschaft, die klasse verteidigt hat. Wir müssen in den nächsten Spielen gegen solch defensiv eingestellte Mannschaften noch cleverer agieren, das Spiel noch mehr in die Breite ziehen und etwas geduldiger handeln."

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Sebastian Kehl
Sebastian Kehl: "Ich denke, heute war deutlich mehr drin. Wir haben den Gegner total bestimmt, waren im Endeffekt aber leider nicht zielstrebig genug, um ein zweites Tor zu erzielen. Nürnberg hat sehr kompakt, sehr defensiv gestanden, deswegen können wir heute mit diesem einen Punkt nur bedingt gut leben. Wir haben heute in den entscheidenden Momenten leider nicht die richtigen Dinge getan."

Marcel Schmelzer: "Wir sind natürlich nicht zufrieden, weil wir nur einen, anstatt von drei Punkten nach Hause bringen. Es war ein überlegenes Spiel von uns, aber wir haben uns einfach nicht genügend Chancen herausgearbeitet. Hier in Nürnberg ist es immer schwierig zu spielen, weil die Mannschaft sehr tief steht."
Aufgezeichnet von Dennis-Julian Gottschlich
Teams & Tore
 
[1.09.] Fußball-Bundesliga, 2. Spieltag
1. FC NÜRNBERG - BORUSSIA DORTMUND 1:1 (1:1)
 
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1. FC Nürnberg: Schäfer - Chandler, Nilsson, Klose, Pinola - Balitsch, Simons - Mak, Kiyotake, Esswein - Pekhart
Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Gündogan, Kehl - Blaszczykowski, Reus, Perisic - Lewandowski
Einwechselungen: 82. Polter für Pekhart, 88. Gebhart für Esswein, 90. Feulner für Mak - 64. Götze für Perisic, 73. Schieber für Reus, 79. Großkreutz für Blaszczykowski
Tore: 1:0 Pekhart (31., Ecke Kiyotake), 1:1 Blaszczykowski (40., Perisic),
Eckstöße: 4:8 (Halbzeit 2:4), Chancenverhältnis: 3:7 (1:3).
Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden), Gelbe Karten: Klose, Balitsch - Piszczek, Großkreutz
Zuschauer: 50.000 (ausverkauft) . Wetter: bedeckt, 18 Grad

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1:1 beim 1. FC Nürnberg:
Nur Kuba knackt das Club-Bollwerk
 
[1.09.] Mit einem 1:1 (1:1)-Unentschieden beim 1. FC Nürnberg baute Borussia Dortmund am 2. Spieltag der Fußball-Bundesliga die Erfolgsserie aus und blieb im saisonübergreifend 30. Spiel in Serie ungeschlagen. Zum Sieg reichte es nicht, weil trotz drückender Überlegenheit nur ein Treffer heraussprang: Kuba egalisierte Pekharts Führungstor.
 
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Aus Nürnberg berichten Boris Rupert
und Dennis-Julian Gottschlich


50.000 Zuschauer, darunter gut und gerne 7.000 Schwarzgelbe, waren bei gutem Fußball-Wetter ins ausverkaufte easy-Credit-Stadion gekommen und sahen einen drückend überlegenen BVB, der mit Nürnbergs erstem Torschuss jedoch ins Hintertreffen geriet: Pekhart köpfte nach einer halben Stunde zum 1:0 ein. Blaszczykowski staubte zehn Minuten später zum hochverdienten Ausgleich ab. Mit einem Geniestreich, einer direkt verwandelten Ecke, hätte Götze beinahe den Sieg perfekt gemacht, doch der Ball war nicht freigegeben (80.).

Ausgangslage:
Zwei Auftaktsieger trafen direkt aufeinander: Nürnberg siegte zum Start in Hamburg (1:0), Dortmund besiegte Bremen (2:1). Die Historie sprach für den BVB, der alle sechs Partien mit Trainer Klopp gegen die Franken gewonnen (15:2 Tore) - und von den letzten 24 Vergleichen (!) nur einen verloren hatte.

Personalien:
Piszczek (nach überstandener Zerrung) für den verletzten Kirch und Perisic für Großkreutz kamen neu in die Mannschaft, die weiterhin auf Bender und Owomoyela verzichten musste. Bei Nürnberg fehlten Hlousek und Mendler.

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Wieder dabei: Piszczek
Taktik:
Beide Mannschaften begegneten sich aus einer 4-2-3-1-Grundordnung. Der Club überließ den Schwarzgelben weite Teile des Spielfelds, zog sich tief in die eigene Hälfte zurück, stand dort aber sehr kompakt. Lewandowski hatte allein gegen Klose und Nilsson einen schweren Stand. 13:2 Torschüsse und 64% Ballbesitz für den BVB zur Pause.

Spielverlauf & Analyse:
Die Anfangsphase verlief schleppend. Der BVB behauptete deutlich mehr Ballbesitz als die tief stehenden und auf Konter lauernden Hausherren. Er war um einen kontrollierten Spielaufbau bemüht, verpasste es aber zumeist, den entscheidenden letzten Pass zu spielen. Einzig Reus versprühte zwei Mal leichte Gefahr, als er aus der Distanz abzog (3.) und einen Freistoß - nach Foul an Lewandowski - aus gut 20 Metern über das Tor der Franken zirkelte. Erst nach 17 Minuten wurde es dann das erste Mal brandgefährlich: Kehl zog aus 25 Metern in halbrechter Position ab und zwang Schäfer im Kasten der Nürnberger zu einer echten Glanzparade.

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Allein gegen Klose und Nilsson (r.): BVB-Stürmer Lewandowski
Auch Gündogan blieb nach 27 Minuten glücklos, als er zusammen mit Kuba und Lewandowski auf das Tor der Franken zu stürmte, von der Strafraumkante mit links abzog, sein Schuss aber noch abgefälscht wurde und über den Kasten flog. Mehr Glück hatten auf der anderen Seite dann die Hausherren, die bis dato keine Torchance herausgespielt hatten. Wie schon einige Male in der Vorbereitung kassierte Borussia einen Gegentreffer nach einer Ecke, die hoch in den Strafraum gebracht wurde. Dort stieg Pekhart am höchsten und köpfte zur 1:0-Führung ins Netz (31.).

Ein kleiner Schock für den BVB, den er aber schnell überwand. Es wurde auf den Ausgleich gedrückt, oft über die polnische Achse (Kuba, Piszczek) auf der rechten Seite, die den Ball zwei Mal flach und gefährlich in den Strafraum brachte, wo Lewandowski jedoch beide Male an Schäfer scheiterte. Erst der dritte Versuch saß: Diesmal kam der Ball über Schmelzer auf links zu Lewandowski, der ihn allerdings am linken Pfosten verlor, Perisic zog ihn daraufhin aus spitzem Winkel auf Schäfers Tor - Latte. Doch Kuba stand goldrichtig und konnte den Abpraller zum
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Jubel um das Tor von Kiba (l.) [Fotos: firo]
Ausgleich im Tor versenken (40.). Gündogan versuchte es kurz vor der Pause noch mit einem Kabinettstückchen, als er 17 Meter zentral vor dem Tor den Ball mit links aus der Luft pflückte und direkt mit rechts abzog - leider knapp vorbei (45.).

In der zweiten Halbzeit waren gerade fünf Minuten gespielt, als Kuba auf der rechten Seite mit dem Ball bis zur Grundlinie zog, ihn flach auf Reus am Strafraumeck zurücklegte, der eigentlich mit links hätte abziehen können, aber einen Moment zu lange überlegte und stattdessen mit rechts versuchte, in die Mitte zu Gündogan zu passen, was aber misslang. Borussia blieb dennoch deutlich spielbestimmend und ließ dem "Club" kaum Räume, um selbst zu kombinieren. Erst Robert Mak brachte Weidenfellers Kasten nach 61 Minuten das nächste Mal in Gefahr, als er zunächst quer an der Strafraumkante entlang lief und dann abzog, das Ziel aber verfehlte.

Kurz darauf hätten die Schwarzgelben das erste Mal in diesem Spiel in Führung gehen können, doch Pinola köpfte den Ball, nachdem Hummels ihn nach einer Ecke mit dem Kopf aufs Tor brachte, auf der Torlinie stehend wieder zurück ins Feld (63.). Kurz darauf brachte Jürgen Klopp Götze für Perisic und Schieber für Reus ins Spiel, um die Offensive weiter zu beleben. Keine Frage, der BVB gab sich mit einem Remis im Frankenland nicht zufrieden. Und Götze war es, der nach 79 Minuten für Aufregung sorgte, als er den Ball per Ecke direkt im Tor versenkte, aber zurückgepfiffen wurde, weil der Ball noch nicht freigegeben war.

Kurz darauf zog Schieber aus 20 Metern ab, Schäfer parierte glänzend. Auch Hummels scheiterte kurze Zeit später per Kopf am gut aufgelegten Nürnberger Keeper. Auf der Gegenseite wurde es nochmal gefährlich, als Gündogan sich im Mittelfeld den Ball stehlen ließ und Weidenfeller den anschließenden Schuss von rechts nur an Pfosten lenken konnte.

Ausblick:

Nach der Länderspielpause trifft der BVB am Samstag, 15. September 2012 (15.30 Uhr) auf Bayer Leverkusen. Derzeit sind für diese Begegnung im Signal Iduna Park keine Karten mehr verfügbar.